In Dänemark stimmten am gestrigen Donnerstag rund 53 Prozent der Wahlbeteiligten bei einem Referendum gegen eine verstärkte polizeiliche und gerichtliche Zusammenarbeit im Rahmen von Europol. Grund für dieses Referendum war, dass die europäische Behörde für Polizei- und Justizzusammenarbeit Europol gemäss Lissabon-Vertrag im kommenden Jahr zu einer überstaatlichen Behörde ausgebaut werden soll, und dass dadurch manche Ausnahmeregelungen für Dänemark abgeschafft würden. In den frühen Neunzigerjahren hatte Dänemark nach einer ersten Ablehnung des Maastricht-Vertrags Ausnahmen für sich bei der polizeilichen und gerichtlichen Zusammenarbeit ausgehandelt.
Das "Nein" zur verstärkten Polizei- und Justizzusammenarbeit hatten vor allem die radikale Linke und die rechte Dänische Volkspartei verteidigt. Mit dieser Ablehnung schliesst sich Dänemark laut der Tageszeitung Le Monde vorerst von Europol selbst aus, bis eine separate Regelung verhandelt wird.