Syriza als Speerspitze einer positiven Veränderung für ganz Europa? Staatliche Investitionsprogramme als Krisenlösung? Parlamentarische Politik mit linker Handschrift? Dass solche Träume auch in der außerparlamentarischen Linken um sich greifen, kritisieren die Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft in ihrem aktuellen Text "Die Linke in der Krise". Einem abzulehnenden Neoliberalismus werde ein positiv besetzter Keynsianismus entgegengestellt, statt den Kapitalismus in diesen unterschiedlichen Spielarten grundsätzlich zur kritisieren. Staatliches Handeln werde als Ergebnis hegemonialer Deutungsmacht missverstanden, statt realistisch anzuerkennen, dass der Staat immer der 'Staat des Kapitals' ist. Der Text greift eine Debatte auf, die die Freundinnen und Freunde 2013 in der Zeitschrift Analyse & Kritik angestoßen hatten - die Diagnose scheint sich seither nicht verändert, mit dem Jubel über Syriza eher erhärtet zu haben. Wir haben mit einem Freund der klassenlosen Gesellschaft gesprochen.