"Am 28.02.2021 haben wir ein Banner auf dem Münsterplatz angebracht über
dem Denkmal von Rafael Blumenstock. Damit wollen wir darauf aufmerksam machen, dass die Stadt Ulm nach fast 4 Monaten immer noch nicht auf unseren offenen Brief zum Mahnmal Rafael
Blumenstocks geantwortet hat. Die Bodenplatte ist 30 Jahre nach seiner Ermordung weiterhin in einem beschädigten Zustand und kaum lesbar. Deswegen fordern wir an dieser Stelle erneut: Ein neues Mahnmal für Rafael.
In dem aktuellen Zustand steht die Platte für ein Vergessen und Ignorieren des Falles durch die Stadtgesellschaft, das prangern wir an.
Bereits im November 2020 wurde ein symbolisches Mahnmal auf dem Münsterplatz gestellt. Es ist ein Nachbau eines Mahnmals was Aktivist:innen und Freund:innen von Rafael 1992 gebaut hatten. Sie forderten damals die Errichtung eines dauerhaften Gedenkortes und machten darauf aufmerksam, dass der Mord schwulenfeindlich gewesen sein müsse.
Unsere Forderungen sind nach wie vor ein neues Mahnmal (in der Form des bereits 1992 vorgeschlagenen) und einer Einstufung des Mordes als Verdachtsfall rechter Gewalt. Zudem die Veröffentlichung von Informationen damaliger Ermittlungen zu Nazistrukturen sowie eine Untersuchung zu personellen und strukturellen Kontinuitäten der Naziszene von der NS-Zeit bis in die 1990er Jahre und bis heute."