Dienstag, 9. Dezember um 13 Uhr : Der Tod war mein ständiger Begleiter

Der Sinto Franz Rosenbach ist am 29. September 1927 in Horaditz im Sudetenland (Tschechien) geboren. Die 1935 erlassenen „Nürnberger Rassegesetze" dienten den Nationalsozialisten dazu, auch die Sinti und Roma auszugrenzen und schließlich umzubringen. Zwischen 100.000 und 500.000 Menschen dieser Minderheit wurden Opfer des NS-Rassenwahns.

Der Tod war mein ständiger Begleiter

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Der Sinto Franz Rosenbach ist am 29. September 1927 in Horaditz im Sudetenland (Tschechien) geboren. Die 1935 erlassenen „Nürnberger Rassegesetze" dienten den Nationalsozialisten dazu, auch die Sinti und Roma auszugrenzen und schließlich umzubringen. Zwischen 100.000 und 500.000 Menschen dieser Minderheit wurden Opfer des NS-Rassenwahns.

Die Familie Rosenbach war 1938 nach Österreich gezogen. Im März 1943 wurde sie von der Gestapo verhaftet. Franz Rosenbach durchlitt mehrere Lager, darunter das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und das Konzentrationslager Buchenwald. Seine Eltern und die meisten Familienangehörigen wurden ermordet.

Nach der Befreiung durch die Alliierten bestanden in der Bundesrepublik Diskriminierungen gegenüber Sinti und Roma jahrzehntelang fort. Die Nationalsozialisten hatten Franz Rosenbach mit den „Nürnberger Rassegesetzen" die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt. Erst 1991 erhielt er sie wieder zurück.

Seit 1950 lebt Franz Rosenbach in Nürnberg. Es dauerte 40 Jahre, bis er sich durch die Arbeit in der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma stark genug fühlte, um über das erlebte Grauen sprechen zu können. Seit Anfang der 1990er Jahre berichtet er als Zeitzeuge darüber vor Schulklassen und in der Erwachsenenbildung.

2005 hat die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit eine Biografie von Franz Rosenbach mit dem Titel „Der Tod war mein ständiger Begleiter" herausgegeben.

Literaturhinweis:

Norbert Aas, Franz Rosenbach: Der Tod war mein ständiger Begleiter. Das Leben, das Überleben und das Weiterleben des Sinto Franz Rosenbach. Sonderveröffentlichung der Bayerischen Landeszentrale. München 2005, 144 Seiten