Deutscher Journalist bleibt weiter in der Türkei in Haft

Deutscher Journalist bleibt weiter in der Türkei in Haft

Der deutsche Journalist Adil Demirci bleibt weiterhin in der Türkei in Untersuchungshaft. Einen Grund für die Entscheidung nannte das zuständige Istanbuler Gericht nicht. Anders als die anderen sechs in U-Haft sitzenden Angeklagten durfte Demirci das Gefängnis nach der Gerichtsverhandlung nicht verlassen.

Demirci wird, wie in Prozessen gegen Journalisten häufig, die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Konkret geht es um die Teilnahme an der Beerdigung von Mitgliedern der linksradikalen MLKP und der kurdischen YPG in den Jahren 2013 bis 2015. Demirci bestreitet die Teilnahme nicht, wohl aber, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein.

Zusammen mit dem deutschen Generalkonsul hatten der SPD-Politiker Rolf Mützenich und die Linken-Abgeordnete Heike Hänsel die Verhandlung beobachtet. Hänsel sagte: „Das juristische Vorgehen gegen Adil Demirci ist ähnlich konstruiert wie die Anklage gegen die deutsche Journalistin Mesale Tolu." Wie die mittlerweile freigelassene Tolu hatte Demirci für die linke türkische Nachrichtenagentur Etha gearbeitet.