Die Generation Y - Interview mit Professor Bröckling

Die Generation Y - Interview mit Professor Bröckling

Generation Y, das ist ein neuer Generationenbegriff der seit einiger Zeit durch die Medienlandschaft wandert. Gemeint sind damit rund ein Viertel der jungen Menschen die nach 1980 geboren sind. Die Generation Y ist gut ausgebildet, in relativem Wohlstand und mit zahlreichen Privilegien aufgewachsen. Für den überwiegenden Teil dieser Altersklasse treffen damit diese Charakterisierungen nicht zu. Der Generation Y wird vor allem ein neues Verhältnis zur Arbeit und zwischen Arbeit und Freizeit nachgesagt. „Lautlos und schleichend verändern wir mit unseren Forderungen Wirtschaft und Gesellschaft“, konstatiert Kerstin Bund in ihrem Buch: „Glück schlägt Geld. Generation Y: Was wir wirklich wollen“. Von der vielbeschworenen „Revolution der Berufswelt“ kann allerdings keine Rede sein. Die Beschwörungsformeln von Flexibilität und Selbstbestimmung entspringen einem neo-liberalen Jargon. Der Einzelne ist verantwortlich für sein Glück. Ergo sind wir nicht nur eine Generation der Träumer sondern auch eine Generation, der unternehmerisches Selbstmanagement in Fleisch und Blut übergegangen ist. Der Soziologe Ulrich Bröckling, Professor an der Uni Freiburg hat über diesen perfiden Zustand der Gegenwart ein Buch geschrieben. In seiner Habilitationsschrift: „Das unternehmerische Selbst“ charakterisiert Bröckling die Gegenwart als einen Raum in dem die Fremdausbeutung zur Selbstausbeutung wird.