Carlos Ghosn, bis kürzlich noch Chef der Automobilkonzerne Renault und Nissan, bleibt bis zum 14. April in Untersuchungshaft. Das hat ein japanisches Gericht heute entschieden, wie die französische Tageszeitung Le Monde soeben meldete.
Carlos Ghosn war am gestrigen Donnerstag zum vierten Mal festgenommen worden. Grund dafür war ein weiterer Verdacht über Veruntreuung von Geldern. Das Gericht befürchtete eine mögliche Vertuschung der Beweismittel, falls der ehemalige Konzernchef auf freiem Fuss bliebe. Konkret geht es bei diesem neuen Verdacht darum, Carlos Ghosn könnte binnen drei Jahre 5 Millionen Dollar aus dem Nissan-Vermögen über Umwege an eine Gesellschaft überwiesen haben, die ihm persönlich gehört, um sich persönlich zu bereichern.
Seit November 2018 war er bereits drei Mal in Untersuchungshaft gekommen, wo er bereits mehr als 100 Tage verbracht hat. Dabei kamen neue Vorwürfe gegen ihn. Bei den ersten zwei Festnahmen ging es darum, er habe sein Einkommen bei seinen Steuererklärungen in Japan von 2010 bis 2015 unterschätzt. Bei der dritten Festnahme ging es um schwerwiegenden Vertrauensbruch. Zwischendurch wurde er gegen eine Kaution von umgerechnet knapp 8 Millionen Euro freigelassen.
(mc)