Erdogan bekundet Armeniern sein Beileid zum Jahrestag des Völkermords

Erdogan bekundet Armeniern sein Beileid zum Jahrestag des Völkermords

Gestern gedachten Armenier_innen dem Völkermord,  den das osmanische Reich vor 99 Jahren an der Minderheit beging. Auch in der Türkei fanden Gedenkveranstaltungen und Demonstrationen statt. Am Mittwoch Abend bekundete sogar der türkische Premier Erdogan den  Nachfahren der Opfer sein Beileid für – Zitat - "Ereignisse mit  unmenschlichen Folgen". Mit dieser für einen türkischen Premier  unerhörten Bekundung sorgte Erdogan für eine Überraschung. Das Wort Völkermord vermied er aber weiterhin tunlichst - es gab bisher in der Geschichte der Türkei noch keine offizielle Entschuldigung geschweige denn Entschädigung. Türkische  Medien sehen in diesem ersten Schritt ein Versuch der Regierung, ihr  internationales Image nach der Repression der Gezi-Protesten  aufzuwerten. Diese Bekundung könnte auch dazu dienen, die Kritik an der  Türkei und die Mobilisierung bei den Gedenkveranstaltungen zum 100. Jahrestag 2015 zu entschärfen. Im  ersten Weltkrieg waren 1,5 Millionen ArmenierInnen bei dem Völkermord ums Leben gekommen. Das Osmanische Reich hatte sie zunächst deportiert und dann ermordet unter dem Vorwurf, sie würden mit "dem russischen Feind kooperieren".