Erneut Sammelabschiebung nach Afghanistan

Erneut Sammelabschiebung nach Afghanistan

Am gestrigen Montag gab es erneut eine Sammelabschiebung nach Afghanistan. 26 Männer wurden von Frankfurt aus nach Kabul geflogen. Betroffen waren diesmal vor allem Menschen  aus Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Am Flughafen protestierten rund 100 Menschen gegen diese zweite Sammelabschiebung innerhalb kurzer Zeit.

Bereits im Dezember wurden 34 Menschen in das von Konflikten geplagte Land abgeschoben. Die Bundesregierung hatte zuvor mit der afghanischen Regierung ein Rücknahmeabkommen getroffen, dem im Bundesrat auch die baden-württembergische Regierung unter Winfried Kretschmann zustimmte.

Pro Asyl und der Paritätische Wohlfahrtsverband kritisierten die Abschiebung scharf. Sie seien inhuman und unverantwortlich. Auch der schleswig-holsteinische Innenminister Stefan Studt (SPD) sprach sich gegen die erzwungene Rückkehr nach Afghanistan aus. Das gesamte Land sei von einem innerstaatlichen bewaffneten Konflikt betroffen. Deshalb fordere er einen Abschiebestopp für Afghanistan.

Von den rund 250.000 in Deutschland lebenden Afghanen und Afghaninnen waren im Dezember 1600 von Abschiebung bedroht, weil sie weder einen Aufenthaltsgenehmigung noch eine Duldung hatten.