Am heutigen Mittwoch sollte wieder eine Abschiebung nach Afghanistan stattfinden, wie jeden Monat seit Dezember 2016. Dagegen richtet sich Protest. In verschiedenen Städten in Baden-Württemberg sind heute Nachmittag Demonstrationen angekündigt, etwa in Stuttgart, Karlsruhe, Tübingen, Mannheim, Heilbronn, Schwäbisch Hall, Ravensburg, Wiesloch und Gammertingen. Die Website des Flüchtlingsrats Baden-Württemberg listet Demonstrationstermine auf. Auch zivilgesellschaftliche Organisationen protestieren gegen die für heute anstehende Abschiebung. Einen sofortigen Abschiebestopp nach Afghanistan fordern Amnesty International, die Arbeiterwohlfahrt, die Arbeitsgemeinschaft Migrationsrecht im Deutschen Anwaltverein, der Paritätische Gesamtverband, die Diakonie Deutschland, der Jesuiten-Flüchtlingsdienst, die Neue Richtervereinigung, PRO ASYL und der Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Radio Dreyeckland sprach mit Günter Burkhardt, dem Geschäftsführer der flüchtlingssolidarischen Organisation Pro Asyl. Im Interview geht es unter anderem um die Behauptung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, die Menschen könnten innerhalb Afghanistans in sichere Gebiete fliehen. Am Ende des Interviews geht es auch kurz um einen gerade veröffentlichten Brief des griechischen Migrationsministers Ioannis Mouzalas an Bundesinnenminister Thomas De Maizière. Der Brief belegt, dass die Bundesregierung die Familienzusammenführung von Flüchtlingen von Griechenland nach Deutschland deckelt (und dass beide Regierungen es verheimlichen wollten). Zunächst aber haben wir Günter Burkhardt gefragt, ob Pro Asyl schon von bestimmten AfghanInnen erfahren hat, die heute abgeschoben werden sollen.