Proteste in Kasachstan: "Es gibt kein Gespräch darüber, wie wir das System reformieren"

"Es gibt kein Gespräch darüber, wie wir das System reformieren"

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Kundgebung in Berlin, um den während den Protesten Getöteten und Verschwundenen zu gedenken.
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Seit Beginn des Jahres finden in Kasachstan landesweit große Proteste statt, die von der Regierung unter dem derzeitigen Präsidenten Kassim-Schomart Tokajew gewaltsam niedergeschlagen wurden: Tokajew sprach einen Schießbefehl aus, laut offiziellen Angaben wurden 225 Menschen getötet und über 10.000 festgenommen. Seither ist es schwierig, an Informationen und Stimmen vor Ort zu kommen und viele Fragen bleiben offen.

Wir wollen zumindest einen Einblick in die vergangenen Wochen und sprechen mit Botakoz Kassymbekova. Sie ist Historikerin an der Uni Basel, kommt aus Kasachstan und beschäftigt sich unter anderem mit vergangenen Protesten in der ehemaligen Sowjetunion.

Wir sprechen über Beweggründe der Demonstrierenden, über Ausbreitung und Verlauf der Massenproteste, den Einmarsch der OVKS, das Machtverhältnis zwischen dem ehemaligen Präsidenten Nursultan Nasarbajew und dem aktuellen Präsidenten Tokajew.
Außerdem hört ihr von Repressionen, die Menschen vor Ort derzeit erleben müssen, und erhaltet Botakoz’ Einschätzung darüber, wie es in Kasachstan weitergehen könnte.