Europäische Truppen nach Zentralafrika

Europäische Truppen nach Zentralafrika

Europäische Truppen nach Zentralafrika Beim ihrem heutigen Treffen in Brüssel streiten sich die  EU-Außenminister_innen offensichtlich um die Details eines Militäreinsatzes in der Zentralafrikanischen Republik. Der schwedische Außenminister Carl Bildt hatte die Entsendung von sogenannten EU- Battle Groups ins Spiel gebracht. Die österreichische Tageszeitung „Der Standard“ zitiert Bildt mit den Worten „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Der deutsche Außenminister Steinmeier lehnt einen Einsatz von Battle Groups ab. Steinmeier meinte, die deutschen Soldaten könnten beim UN-Einsatz in Mali hilfreicher sein, wo die Bundeswehr bereits mit einem Ausbilderkontingent vertreten ist.  Kampfeinsätze der Bundeswehr in Zentralafrika hatte Kanzlerin Merkel bereits im Dezember kategorisch ausgeschlossen. Die europäischen Soldaten in Zentralafrika sollen die französischen Truppen unterstützen, die seit Dezember versuchen, die Angriffe von Milizen auf die Zivilbevölkerung einzudämmen. Von den Außenminister_innen wird heute ein Grundsatzbeschluss erwartet, ein konkreter Einsatz wird erst stattfinden, wenn der UN-Sicherheitsrat die EU-Truppen offiziell anfordert. Zentralafrika versinkt in Gewalt, seit im März muslimische Rebellen den christlichen Staatschef François Bozizé gestürzt hatten. Sein Nachfolger Djotodia war am 10. Januar zurückgetreten, um die Gewalt einzudämmen. Heute soll ein neues Staatsoberhaupt gewählt werden. Doch die Milizen kämpfen unvermindert weiter. Zur Zeit kommt es vornehmlich zu Massakern an der muslimischen Zivilbevölkerung durch christliche Milizen. Über tausend Menschen sollen bereits ermordet worden sein. Die UNO warnte vergangene Woche vor einem „Völkermord“ und forderte ein breites internationales Engagement.