Die deutsche evangelische Kirche will zusammen mit weiteren Organisationen ein Schiff für die Seenotrettung im Mittelmeer kaufen. Das teilte der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche und bayerischer Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm am Donnerstag mit. Er berief sich dabei auf einen entsprechenden Beschluss des Rates der evangelischen Kirche. Das Schiff soll aber nicht von der evangelischen Kirche selbst betrieben werden, sondern von einem gesellschaftlichen Bündnis.

Der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche betonte, dass Not keine Nationalität hat, und dass niemand hinnehmen könne, dass Menschen ertrinken. Er drückte vor diesem Hintergrund sein Respekt für die Menschen aus, die sich aktuell an der Seenotrettung beteiligen und sich dabei auch Strafen aussetzen.

Der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche rief gleichzeitig die Politik dazu auf, die staatliche Seenotrettung wieder aufzunehmen und eine europäische Lösung für die Verteilung der geretteten Flüchtlinge zu finden. Er kritisierte dabei auch die Kriminalisierung von Seenotrettung und die Rückgabe der Geretteten an die libysche Küstenwache.

(mc)