Für den Zeitzeugen nur ein feuchter Händedruck vom Bürgermeister: Gebirgsjäger feiern in Bad Reichenhall NS-Massaker auf Kreta

Für den Zeitzeugen nur ein feuchter Händedruck vom Bürgermeister: Gebirgsjäger feiern in Bad Reichenhall NS-Massaker auf Kreta

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Der Kreta-Gedenkstein in Bad Reichenhall wurde um eine Gedenktafel für die Opfer der Massaker ergänzt.
Lizenz: 
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Quelle: 
https://badreichenhall.tk - Autor: Robert Andreasch

Am 20. Mai 2016 jährte sich der Überfall der deutschen Wehrmacht auf Kreta zum 75. Mal. Während der Besatzung bis 1945 verübte die Wehrmacht dort zahlreiche Kriegsverbrechen. Über 30 Dörfer wurden komplett zerstört und über 3500 ZivilistInnen ermordet. Als Täter mit dabei: die Gebirgsjäger aus Bad Reichenhall. Dort in Bad Reichenhall findet bis heute jährlich eine Gedenkveranstaltung statt, in der die Kameraden von damals auch noch gefeiert werden. Das Rabatz-Bündnis will dies nicht unwidersprochen so stehen lassen und hat als Gegenveranstaltung am 14. Mai eine Demonstration organisiert sowie ein Hearing, bei dem u.a. der 92-jährige Nikolaos Marinakis sprach. Er ist ein Zeitzeuge des Massakers in dem kretischen Ort Skines, wo das Gebirgsjägerregiment 100 aus Bad Reichenhall 148 Menschen ermordete. Marinakis wurde vom Bad Reichenhaller Bürgermeister bei einem Empfang mit einem feuchten Händedruck und einer Flasche Wein abgespeist; der Bürgermeister nahm lieber an der geschichtsrevisionistischen Kreta-Feier teil. Wir sprachen mit Max Buchner, Pressesprecher der Infogruppe Rosenheim, die sich an dem Protestbündnis beteiligt.