Flüchtlinge in Konstanz protestieren gegen Essensgutscheine

Flüchtlinge in Konstanz protestieren gegen Essensgutscheine

Selbst Bayern hat angekündigt Flüchtlinge zukünftig mit Bargeld versorgen zu wollen. In Baden-Württemberg gibt es aber immer noch Landkreise in denen die Flüchtlinge durch Essenpakete oder Essensgutscheine bevormundet werden. Schon im August hatten die Flüchtlinge in Konstanz aus Protest gegen unwürdige Behandlung die Annahme der Essensgutscheine verweigert. Da ihnen aus dem Landratsamt eine Lösung bis Oktober versprochen worden war, allerdings nichts geschehen sei, wenden sie sich nun noch einmal mit einem offenen Brief an das Landratsamt.

Im Brief schildern sie die Problematik aus ihrer Sicht:

„Ein Gutschein ist 15 Euro wert. Wenn die gekauften Sachen weniger kosten, bekommen wir nur bis zu einem Euro Rückgeld. Der Rest verfällt. Wenn wir dann im Laden noch schnell etwas holen, um nichts zu verlieren, muss die ganze Schlange an der Kasse warten. Dann gibt es böse Blicke und aggressive Bemerkungen. Das ist uns unangenehm und macht uns Angst. Wir können auch nichts sparen, weil die Gutscheine verfallen.

Wir haben gehört, dass Sie uns einen vernünftigen Umgang mit Bargeld nicht zutrauen, ja sogar Missbrauch unterstellen. Wir finden es schlimm, dass Sie solche Vorurteile über uns in die Welt setzen. Wir sind erwachsene Menschen. Wir möchten nur wie ganz normale Menschen leben. “

Die Flüchtlinge fordern die sofortige Auszahlung der Sozialleistung in Form von Bargeld. Falls das unterbleibt haben sie für Montag den 18. November erneut Protest und die Verweigerung der Essensgutscheine angekündigt.

(FK)