Flüchtlings-Unterbringung in Zelten und abgelegen am Mundenhof

Flüchtlings-Unterbringung in Zelten und abgelegen am Mundenhof

So sieht gutes Leben in Freiburg nicht aus: In den vergangenen Tagen sind knapp 50 Flüchtlinge auf dem Mundenhof-Gelände untergebracht worden. Direkt neben den Tier-Gehegen hat die Stadt zwei große Zelthallen aufgebaut, die ihrerseits auch umzäunt sind. Mit 2 Kilometern Entfernung zum nächsten Stadtteil Rieselfeld, umgeben nur von den Mundenhof-Tieren und Wiesen, sind die Geflüchteten dort isoliert.

Wo im Sommer das ZMF-Festival stattfindet, stehen jetzt zwei Zelthallen. In einem davon sollen bis zu 324 Menschen schlafen, das andere ist als Aufenthalts- und Essenszelt gedacht. Die Zelte am Mundenhof sind eine von fünf Freiburger Notunterkünften. Diese dienen als Ausweichquartiere, wenn es keine freien Wohnheime oder Wohnungen für Flüchtlinge gibt.  Voll besetzt sind momentan die Notquartiere in der Waltershofener und in der Lörracher Straße. Daneben gibt es noch die Stadthalle in Freiburg und die Tuniberghalle in Opfingen. Auf dem Mundenhofgelände sollen bald weitere 200 Flüchtlinge untergebracht werden.

In die Notunterkunft darf mensch nur mit einer Karte. Von außen sind am späten Vormittag ein paar Kinder zu sehen, die auf einer zur Rutsche umgebauten Bank spielen. Weitere Spiel- oder Aufenthaltsmöglichkeiten sind nicht sichtbar. Die eingezäunte Kiesfläche mit Zelten und Containern  wirkt einfach trist. Spielplätze dürften auch weit entfernt sein. Sichtbar ist eigentlich nur das Sicherheitspersonal, und ein paar Angestellte in ihren Container-Büros.

An dem Gelände kommen fast nur joggende oder walkende Menschen und Mundenhof-Besucher*innen vorbei. Denn es gibt dort einfach nichts. Die Unterkunft liegt völlig abgelegen, sodass es nicht möglich ist, Kontakt mit anderen Freiburger*innen aufzunehmen. In die Stadt zu kommen ist umständlich. Es scheint, als hätten sich diejenigen durchgesetzt, die keine Flüchtlinge in ihrer Nachbarschaft wohnen haben wollen.