Europawahl: FPÖ-Wähler verhelfen Strache gezielt zu einem Direktmandat

FPÖ-Wähler verhelfen Strache gezielt zu einem Direktmandat

FPÖ-WählerInnen haben den ehemaligen Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache trotz Korruptionsskandals gezielt zu einem Direktmandat im Europäischen Parlament verholfen, obwohl er auf dem letzten Platz der FPÖ-Liste stand. Das geht aus der Auszählung der sogenannten "Vorzugsstimmen" zur Europawahl in Österreich hervor. In Österreich dürfen WählerInnen KandidatInnen, die etwa weiter hinten auf einer Liste stehen, gezielt mit dieser Vorzugsstimme zu einem Direktmandat verhelfen. Laut der österreichischen Zeitung "Der Standard" braucht es dafür 33.000 Stimmen.

Strache hatte nach dem Stand der Auszählung von Montagabend bereits rund 40.000 Vorzugsstimmen erhalten. Ursprünglich unterstützte er die Liste mit seinem Namen ohne Aussicht auf einen Sitz im Europäischen Parlament. Nach dem Ibiza-Video und der darauffolgenden Regierungskrise hatte er seinen Posten in der österreichischen Regierung verloren. Daraufhin hatten die rechtsradikalen Identitären dazu aufgerufen, den korruptionswilligen FPÖ-Politiker Strache mit den Vorzugsstimmen zu einem Parlamentssitz zu verhelfen.

Unklar ist, was Strache aus diesem Direktmandat machen wird. In einer ersten Facebook-Mitteilung erklärte er, er werde den Sitz annehmen. Später wurde die Mitteilung gelöscht. Auch seitens der neuen FPÖ-Führung waren die Aussagen nicht deutlich, wie man zum Direktmandat für Strache steht.

(mc)