Ex-Präsident Nicolas Sarkozy schaffte am Wochenende seine inszenierte Rückkehr in der französischen Politik, indem er von den Parteimitgliedern an die Spitze der konservativen UMP gewählt wurde. Beobachter sprechen jedoch von einem Halbsieg, weil sich der ehemalige Präsident parteiintern mit rund 65 Prozent der Stimmen nicht so deutlich gegen die anderen Kandidaten durchsetzen konnte, wie erwartet. Parteichefin Marine Le Pen wurde ihrerseits ohne Überraschung mit 100 Prozent der abgegebenen Stimmen an die Spitze der FN bestätigt. Anders als 2011 gab es keinen Gegenkandidat.

Die Wahlen zur Parteispitze bei UMP und FN sind zwar prinzipiell keine direkte Ernennung von PräsidentschaftskandidatInnen, doch in beiden Parteien wird gewöhnlich der Parteichef beziehungsweise die Parteichefin auch zum Präsidentschaftskandidat beziehungsweise Präsidentschaftskandidatin. Beide Parteien gelten in den Umfragen als aussichtsreich für die nächste Präsidentschaftswahl. Die regierenden Sozialdemokraten hingegen erhalten sehr geringe Umfragewerte.