Französische Regierung legt Familiengesetz auf Eis
Das geplante Familiengesetz, das unterschiedlichen Familienmodellen besser gerecht werden soll, wird dieses Jahr nicht mehr verabschiedet. So heißt es aus Kreisen der sozialistischen Regierung.
Ursprünglich hätte das Gesetz im April das Kabinett passieren und in der zweiten Jahreshälfte der Nationalversammlung vorgelegt werden sollen.
Vorgesehen war vor allem eine Stärkung der rechtlichen Stellung von Stiefeltern, aber auch die Legalisierung von Leihmutterschaft und künstlicher Befruchtung für lesbische Frauen waren diskutiert worden.
Gegen solche Pläne waren erst am vergangenen Sonntag 10Tausende in Paris auf die Straße gegangen. Zu den Protesten aufgerufen hatte das konservative Bündnis "Demo für alle", das bereits die treibende Kraft hinter den Massenprotesten gegen die Einführung der Ehe für alle in Frankreich war. Die rechten Initiatoren, die der Regierung eine „familienfeindliche“ Politik vorwerfen, feierten die Verschiebung des Gesetzesentwurfs als Sieg.
Die Grünen Koalitionspartner der sozialistischen Regierung bezeichneten die Verschiebung des Gesetzesentwurfs auf Druck des rechten Bündnisses als "erschreckend"
Die Grünen Koalitionspartner der sozialistischen Regierung bezeichneten die Verschiebung des Gesetzesentwurfs auf Druck des rechten Bündnisses als "erschreckend"