Am 31. Dezember antworteten Frauen aus der kolumbianischen Guerrillabewegung FARC-EP (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia - Ejército Popular) auf einen Brief von Mitgliedern der kurdischen Frauenpartei (PAJK) in türkischen Gefängnissen.
Die Guerillas befinden sich derzeit in Havanna (Kuba) um mit der kolumbianischen Regierung Friedensverhandlungen zu führen. Unter Frieden verstehen sie allerdings keinesfalls Entwaffnung, wie die Frauen ausführen. Sie befänden sich seit über 48 Jahren im Konflikt mit dem 'staatlichem, vom US-Imperium unterstützten Terror'. In ihrem Brief bringen sie die große Freude zum Ausdruck, Post aus Übersee zu erhalten - von Frauen, die genau wie sie selbst "für eine freie Welt kämpfen". Sie bringen ihre Anerkennung in Bezug auf den Hungerstreik im letzten Jahr an und führen aus, daß ebenso wie in der Türkei auch in Kolumbien die Gefängnisse voll mit politischen Gefangenen seien. Sie hätten aber selbst dort sich das Recht, ihre Familien zu sehen, das Recht auf Arbeit, Bildung, Selbstorganisation und Anerkennung als politische Gefangene erkämpft.
"Wir brauchen Frieden und soziale Gerechtigkeit; ohne Neoliberalismus, ohne staatliche Gewalt, ohne Hunger und Elend. Wir kämpfen gegen die kriminelle Elite. Wir wollen ein würdevolles Leben für die kolumbianische Bevölkerung; Bildung, Gesundheitsversorung, Landreform etc. Die Verhandlungen sind ein Hoffnungsschimmer für die Kolumbianerinnen und Kolumbianer. Wir hoffen ebenfalls, daß die Regierung am Ende den Willen zeigt, staatlichem Terror Einhalt zu gebieten und uns in die Politik einzubeziehen ohne uns zu morden oder einzusperren.
In der lateinamerikanischen Gesellschaft werden Frauen unterdrückt und wir Kämpferinnen versuchen ihnen und uns selbst ein Vorbild zu sein. Lenin sagte: 'Der Bewußtseinsstand des revolutionären Kampfes einer Nation mißt sich an der Beteiligung von Frauen an diesem Kampf.' Das ist eine wichtige Lektion.
Es gibt uns viel Kraft zu wissen, daß es viele Frauen auf der Welt gibt, die für die gleiche Sache kämpfen. Wir umarmen Euch in unseren Herzen, denn ihr seid unsere Schwestern - wir alle sind bereit, unser Leben für die Menschlichkeit zu opfern."