CDU-Veranstaltung zeigt den massiven Gegenwind gegen das Projekt: Freiburger Stadttunnel im Kreuzfeuer der Kritik

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Freiburger Stadttunnel im Kreuzfeuer der Kritik

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Diese Veranstaltung hatte sich die CDU-Gemeinderatsfraktion sicherlich anders vorgestellt. In ihrer Einladung im Amtsblatt schreibt sie noch von "vereinzelter Kritik" und in ihrem Einladungsflyer attestiert sie dem Stadttunnel Klimaschutz und behauptet, dass die umliegenden Gemeinden nicht durch den anwachsenden Verkehr beeinträchtigt würden. Diese Behauptungen wollte an diesem Abend niemand auf dem Podium aufrecht erhalten.

Das von CDU-Gemeinderat Klaus Schüle moderierte Podium brach nach den Eingangsstatements zur Hälfte weg. Sowohl Christoph Glück (FDP) als auch Martin Kotterer (CDU) beantworteten keine einzige Frage, die gestellt wurde - und das, obwohl Martin Kotterer stellvertretender Vorsitzender der Initiative Stadttunnel e.V. ist.

Lediglich Julien Bender, der sowohl für die SPD im Gemeinderat sitzt als auch als stellvertretender Vorsitzender der Initiative Stadttunnel e.V. fungiert, beteiligte sich gemeinsam mit Baubürgermeister Prof. Martin Haag an der Diskussion.
Aufällig war die Abwesenheit eines grünen Gemeinderatsmitglieds auf dem Podium. Der 1. Vorsitzende der Initiative Stadttunnel e.V., Helmut Thoma, der auch für die Grünen im Gemeinderat sitzt, war zu Beginn im Publikum anwesend, verließ aber die Veranstaltung vorzeitig und ohne sich zu äußern.

Das Publikum stellte überwiegend kritische Rückfragen, auf die das Podium letztendlich nur eine fragwürdige Vision des "Dreisamboulevards" vorbringen konnte. Die während der gesamten Diskussion projizierte Illustration war auch Gegenstand zahlreicher Kommentare. Baubürgermeister Haag, der die Illustration als letzte Folie seines Eingangsstatements mitgebracht hatte, wurde vorgeworfen, die Realität (bewusst) zu verzerren. Schließlich gehe selbst die Stadt davon aus, dass auch nach dem Stadttunnel ca. 12.500 PKW und ca. 1100 LKW pro Tag auf dem "Dreisamboulevard" verkehren werden. Auf dem Bild sind aber lediglich zwei PKW und viel Grün zu sehen.

Auch die angeführten städtebaulichen Möglichkeiten könnten schon heute umgesetzt werden. Beim Schwabentorring zum Beispiel hat die Stadtverwaltung einen klaren Auftrag durch den Gemeinderat bzw. das Bürgerbegehren Fuß- und Radentscheid Innenstadtring, hier attraktive Infrastruktur für Fuß- und Radverkehr zu schaffen.

Ebenso könnte und müsste die Stadt schon heute für mehr Verkehrssicherheit auf der B31 sorgen, indem sie zum Beispiel die Längsparkplätze entlang der Dreisamstraße raus nimmt und damit die dooring-Gefahr für Radfahrende vermindert. Außerdem sollte der Radweg auch zwischen Luisenstraße und Kronenbrücke fortgesetzt werden. Diese Maßnahmen müssen zeitnah umgesetzt werden und können nicht als Alibi zurückehalten werden, um die Unterstützung für den Stadttunnel zu sichern, weil angeblich erst mit der Fertigstellung des Stadttunnels Verbesserungen möglich seien.