Freiburger Thesen 1981

Freiburger Thesen 1981

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Lizenz: 
Keine (all rights reserved)

 

  • Wir fordern, daß alle Personen und Gruppen die Möglichkeit haben, über Probleme und Auseinandersetzungen, die sie betreffen, Sendungen in Freien Radios zu machen und auszustrahlen. Dies soll ohne Ermächtigung, Kontrolle oder Zensur durch Staat, Parteien, Verbände oder Kommerz geschehen. Vorrang haben dabei solche Personen und Gruppen, die normalerweise in den Medien kaum oder nicht zu Wort kommen.
  • Freie Radios sind kein Privateigentum, sondern unterliegen der Verfügung aller aktiven HörerInnen, wodurch eine direkte gesellschaftliche Kontrolle gewährleistet ist. Parteien und Verbände können daher kein Freies Radio betreiben.
  • Freie Radios wenden sich gegen kommerzielle Werbung oder Parteipropaganda sowie gegen jede Art der Vermarktung von Nachrichten oder Handel mit Programmen.
  • Freie Radios haben ihren Wirkungsbereich im lokalen und regionalen Raum. Ihre Sendeleistung ist entsprechend begrenzt. Das ermöglicht die Einrichtung von vielen unabhängigen lokalen und regionalen Sendern mit direktem Zugriff durch die HörerInnen.
  • Die Freien Radios erarbeiten die technischen und organisatorischen Regeln ihrer störungsfreien Zusammenarbeit selbst einschließlich der Verteilung von Frequenzen, Sendeleistungen und Sendezeiten.
  • Die Freien Radios könne aufzeigen, was im öffentlich-rechtlichen Rundfunk schon alles durch Anpassung an Staat, Parteien und Kommerzialisierung abgeschnitten worden ist. Insoweit können Freie Radios die MitarbeiterInnen in den Anstalten unterstützen, die sich den aufrechten Gang bewahrt haben.
  • Wir warten nicht darauf, daß irgend jemand unsere Wünsche erfüllt, wir haben schon mal angefangen.          
                                                                                                             Freiburg im Herbst 1981