In Paris hat ein Gericht am gestrigen Mittwoch zwei Helfer der islamistischen Attentätern von November 2015 verurteilt und einen dritten Mann freigesprochen.

Für Aufsehen sorgte vor allem den Freispruch für Jawad Bendaoud, der in den Medien als "Vermieter" der Attentäter bezeichnet wird. Er hatte einem der mutmasslichen Planer der Anschläge gegen Geld eine besetzte Wohnung in der Pariser Vorstadt Saint-Denis zur Verfügung gestellt, die er als Versteck benutzte. Doch das Gericht konnte keine Beweise dafür finden, dass der sogenannte "Vermieter der Attentäter" über die Identität und die Pläne seiner "Mieter" wusste. Nach über zwei Jahren Einzelhaft sprach ihn das Gericht also frei. Die Staatsanwaltschaft hat dieses Urteil sofort angefochten.

Die Richterin verurteilte hingegen einen Freund dieses sogenannten "Vermieters" zu fünf Jahren Haft. Er stand bei der Vermittlung der Wohnung direkt im Kontakt mit der Cousine des Planers der Anschläge und habe eindeutig gewusst, wen er damit unterstützte.

Auch ein Cousin des mutmasslichen Planers der Anschläge verurteilte das Gericht zu vier Jahren Haft. Auch er habe eindeutig über die Rolle seines Cousins Bescheid gewusst und habe ihm nach den Anschlägen geholfen. Ausserdem betrachtet ihn das Gericht als radikalisierten Islamisten.

(mc)