Zijush war ein 13-jähriger Schüler in Bremerhaven, als seine Eltern sich gezwungen sahen, mit ihm und seiner Schwester nach Mazedonien zurückzugehen. Von Politik und Behörden wird so etwas als "freiwillige Rückkehr" beworben und als human bezeichnet. Doch freiwillig war die Rückkehr nicht, und für Zijush bedeutete sie unter anderem, dass er als Rom von einer Gruppe albanischer Männer gewaltsam angegriffen wurde. Seine Mutter hat seither täglich Angst, bis er heil aus der Schule zurück ist.
Doch seine Bremerhavener Klasse will sich mit dem Verschwinden ihres Freundes nicht einfach abfinden. Zuerst lassen sie ihn per Smartphone weiter am Unterricht teilhaben, dann geben sie seiner Klassenlehrerin eine Menge Fragen mit, die sie bei zwei Besuchen in Mazedonien zu beantworten versucht. Beim zweiten Besuch ist auch Zijushs Schulfreund Rebal dabei... Die Fotojournalistin Allegra Schneider und ihr Team waren mit dabei in Skopje und in der Bremerhavener Klasse. Entstanden ist dabei ein Dokumentarfilm, der keine Klischees zeigt, sondern die Betroffenen selbst ausführlich zu Wort kommen lässt und die Diskriminierung der Rom*nja in Mazedonien wie auch die Problematik der "freiwilligen" Ausreise vielschichtig beleuchtet. Die Freundschaft und Solidarität der Mitschüler*innen und der engagierten Lehrerin fügen dem einen hoffnungsvollen Aspekt hinzu. Wir haben mit Filmemacherin Allegra Schneider gesprochen.
"Möglichst freiwillig" ist am Montag, den 11. Februar um 19:30 Uhr im Kommunalen Kino in Freiburg zu sehen. Im Anschluss besteht die Gelegenheit zur Diskussion mit Allegra Schneider und dem Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung. U.a. werden auch Menschen anwesend sein, die aus erster Hand von der Situation in Mazedonien berichten können. Außerdem wird die Initiative "Schule ohne Abschiebung" vorgestellt.