Front National auf Scheinbeschäftigungsfälle im Europäischen Parlament durchsucht

Front National auf Scheinbeschäftigungsfälle im Europäischen Parlament durchsucht

Am Dienstag und am gestrigen Mittwoch fanden rund zehn Durchsuchungen gegen die rechtsradikale französische Partei FN statt, unter anderem beim Sitz der Partei und in den Büros des Parteigründers Jean-Marie Le Pen, der im vergangenen Jahr von der Partei ausgeschlossen wurde. Grund für die Durchsuchungen ist der Verdacht von Scheinbeschäftigung gegen 29 Assistenten von Europaabgeordneten des FN, die gleichzeitig auch Parteifunktionäre sind. Diese Assistenten werden vom Europäischen Parlament bezahlt, doch sie würden ausschliesslich für die FN in Frankreich arbeiten statt für parlamentarische Zwecke, so der Verdacht. Die Staatsanwaltschaft von Paris war vom Europäischen Parlament auf die Fälle aufmerksam gemacht worden und hatte im März 2015 Ermittlungen eingeleitet. Die Büros des Parteigründers Jean-Marie Le Pen waren bereits im November auf schwere Steuerhinterziehung durchsucht worden. Die FN inszeniert sich gerne als saubere Partei, die allein gegen korrupte Eliten und Regierungsparteien kämpft. Sie inszeniert sich auch gerne als Opfer von Verfolgung durch ihre Gegner und die Regierungen.