Gerichtsverfahren gegen Israels Regierungschef hat begonnen

Gerichtsverfahren gegen Israels Regierungschef hat begonnen

Am Sonntag begann in Jerusalem der Strafprozess gegen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu.  Dabei ging es um verschiedene Korruptionsvorwürfe, laut denen er Luxusgeschenke von Unternehmern angenommen und illegale Absprachen mit Medienunternehmen getroffen haben soll. Seine Anwälte hatten bis zuletzt versucht ihm ein Erscheinen im Gerichtssaal zu ersparen, doch waren damit gescheitert. Also musste Netanjahu sich die Verlesung der Anklageschrift persönlich anhören. Darin wurde ihm unter anderem vorgeworfen, gesetzliche Regelungen zum Profit des Medienunternehmens Bezeq durchgesetzt zu haben. Als Gegenleistung wurde ihm eine positive Berichterstattung auf der zugehörigen Internetplattform Walla zugesichert.

Netanjahu bestreitet weiterhin die Vorwürfe und spricht von einer Verschwörung gegen ihn. Seine Anhänger, die vor dem Amtsgericht protestierten, sehen den Schuldigen im Generalstaatsanwalt, der die Anklage anführt. Über 300 Zeugen könnten im Verlauf des Prozesses angehört werden, darunter auch einige Kronzeugen und ehemalige Mitarbeiter Netanjahus. Die Anhörungen werden erst im September stattfinden so dass das Verfahren voraussichtlich mehrere Jahre dauern wird. Bei einer Verurteilung drohen dem israelischen Regierungschef eine mögliche Haftstrafe von bis zu 10 Jahren.