Nachdem am Dienstag morgen eine Polizeisperre angegriffen worden war eskallierte die Gewalt rund um den Maidan Platz. Brennende Barrikaden trennten die Demonstrierenden und die Polizei. Immer wieder flogen Molotow-Coktails über die Barrikaden woraufhin die Polizei mit Blendgranaten und scharfer Munition antwortete. Seit dem gestrigen Dienstag gibt es mindestens 25 Tote und über zwei hundert Verletzte in Kiew.
In anderen Teilen des Landes wurden Staatsinstitutionen von der Opposition angegriffen. In Lemberg wurde die Staatsanwaltschaft in Brand gesteckt, die Akten wurden vernichtet. In Ternopol liefen angeblich Teile der Polizei zur Opposition über. Zahlreiche deutsche Medien warnen vor einem zerbrechen der Ukraine.
Auf Twitter berichten Journalisten, dass ein Zug mit RegierungsgegnerInnen auf dem Weg nach Kiew gestopt worden ist. Auch die Zufahrtsstrassen nach Kiew werden von den Beamten gesperrt.
Offizielle Quellen bestätigten außerdem, dass Fallschirmjäger nach Kiew entsandt wurden.
Für 18 Uhr Ortszeit rechnete die Opposition mit einem Sturm Maidans durch Spezialkräfte - den zweiten Sturm nach dem gestrigen Versuch.
Die EU-Außenbeauftrage Catherine Ashton verurteilte in einer Mitteilung jegliche Gewalt und rief zu Neuwahlen und einer Verfassungsreform auf.
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz sprachen sich Kanzlerin Merkel und Präsident Hollande für Sanktionen gegen die Urheber der Gewalttaten. Auch der polnische Ministerpräsident Tusk sprach sich für Sanktionen gegen die Verantwortlichen für die Gewalt im Nachbarland.
Für den morgigen Donnerstag ist eine außergewöhnliche Sitzung der EU-Außenminister anberaumt worden. Sanktionen können nur mit Einstimmigkeit der EU-Außenminister beschlossen werden.