Grüne wollen Billigfleisch verbieten

Grüne wollen Billigfleisch verbieten

In einem Konzeptpapier fordern die Grünen einen „tierfreundlichen Umbau der Landwirtschaft“ und ein Ende von Sonderangeboten bei Fleischwaren. Das Papier kritisiert das sogenannte „System immer mehr, immer billiger“, das sich auch in entsprechender Werbung niederschlägt.

Der agrarpolitische Sprecher der Partei, Friedrich Ostendorff, forderte sogar einen Mindestpreis für Fleisch. Er könne sich, so Ostendorff in der Saarbrücker Zeitung, nicht vorstellen, „dass man ein Kotelett für 2 Euro 99 produziert, „bei dem es dem Tier auch noch gut gegangen ist". Das Thema soll am kommenden Samstag ebenfalls auf einer „Tierhaltungskonferenz“ der Bundestagsfraktion diskutiert werden.

Kritik am Vorschlag der Grünen kommt natürlich aus dem Einzelhandel. Ein Sprecher der Branche sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Preis ergebe sich aus der jeweiligen Kaufkraft der Nachbarschaft. Grundsätzlich hätte der Handel nichts gegen höhere Preise einzuwenden.

Aber auch der Bauernverband ist wenig begeistert von einem möglichen Verbot. Vielmehr hätten die Sanktionen gegen Russland die Nachfrage einbrechen lassen und so zu einem momentan sehr niedrigen Preis geführt. Von derzeit 1 Euro 50 pro Kilogramm Schweinefleisch könne man aber leben.

Auch die Frage danach, wer letztlich bei solchen Maßnahmen zahlt, steht im Raum. Die KonsumentInnen, die auf billige Angebote angewiesen sind, würden bei einer solchen Politik deutlich benachteiligt.