Großbritannien gegen einheitliche EU-Steuern

Großbritannien gegen einheitliche EU-Steuern

Bei den Gesprächen zur Steuer-Vereinheitlichung in der EU hat sich Großbritannien gegen die Einführung europaweiter Steuernormen ausgesprochen. Staatssekretär im britischen Finanzministerium David Gauke sagte, Großbritannien bestehe weiterhin auf den europaweiten Steuerwettbewerb und werde sich nicht an einer gemeinsamen Rahmengesetzgebung beteiligen. Das EU-Parlament strebt nach der LuxLeaks-Affäre eine Regelung an, die die europäische Steuerpolitik vereinheitlichen und damit Steuerschlupflöcher verhindern soll. Bislang wurden vor allem Unternehmensgewinne von einzelnen EU-Staaten extrem unterschiedlich besteuert, was zur Ansiedlung vieler internationaler Unternehmen in Ländern mit niedrigen Steuern – wie Großbritannien – geführt hat. Dort werden dann oft die gesamten Einnahmen aus Ländern der europäischen Union versteuert, was mit der geplanten Regelung verhindert werden soll.

Großbritannien hat unter der konservativen Regierung von David Cameron bereits in der letzten Legislaturperiode die Körperschaftssteuer von 28 auf 20% gesenkt und damit die Ansiedlung vieler Unternehmensverwaltungen gefördert. Diese Unternehmen waren allerdings weiter mit anderen Firmenbereichen im EU-Ausland tätig, führten dort aber keine Steuern ab. Die geplante Steuervereinheitlichung soll solche Praktiken verhindern.