Hohe Übersterblichkeit in südamerikanischen Städten

Hohe Übersterblichkeit in südamerikanischen Städten

Nach Recherchen der New York Times hat Covid-19 auch in Lateinamerika verheerende Auswirkungen. Dies würde aber international weit weniger beachtet, als die Auswirkungen der Seuche auf Europa und Nordamerika. Die New York Times hat die Sterbestatistik dreier Städte in Südamerika mit normalen Jahren verglichen. Demnach starben in Lima, der Hauptstadt von Peru doppelt so viele Menschen wie in normalen Jahren. In Manaus einer Stadt mit 2 Mio. Einwohner*innen in Brasilien verdreifachte sich die Zahl der Toten. In der Hafenstadt Guayaquil in Ecuador lag die Zahl der gestorbenen mehr als fünfmal höher als in normalen Jahren. Laut New York Times ist das Gesundheitssystem in Guayaquil so zusammengebrochen, dass die Angehörigen nach den Leichen von Menschen suchen müssten, die nicht mehr aus der Klinik zurückkehren. Dass die Zahl der Toten höher ist als es aufgrund der offiziellen Statistiken über Corona-Tote zu erwarten ist, kann außer mit einer ungenügenden Zählung der Corona-Toten mit dem Zusammenbruch des Gesundheitssystems erklärt werden. Auch in anderen stark von Corona betroffenen Regionen wie Großbritannien erhöhte sich die Sterblichkeit stärker als es die offiziellen Corona-Statistiken vermuten ließen. In Südamerika kommt ein Mangel an medizinischen und ökonomischen Resourcen hinzu. Die Zeitung zitiert Aguinilson Tikuna, den Führer einer indigenen Gruppe aus Manaus mit den Worten: „Als uns die Krankheit getroffen hat, haben wir uns eingeschlossen. Wir haben unsere Häuser verschlossen, wir haben uns isoliert. Aber niemand hatte die Mittel, um Masken oder Medizin zu kaufen und uns fehlten Lebensmittel“. Speziell in Brasilien kommt das Verhalten des Präsidenten air Bolsonaro hinzu, der die Gefährlichkeit der Epidemie leugnet.

Nach einem Bericht der BBC droht nun auch in Sao Paulo, der größten Stadt Brasiliens das Gesundheitssystem zusammenzubrechen.