Hunderte Bergleute in türkischem Bergwerk tot oder verschüttet

Hunderte Bergleute in türkischem Bergwerk tot oder verschüttet

 

Bei dem wohl schwersten Grubenunglück in der Geschichte der Türkei wurden mindestens 240 Arbeiter getötet und 80 verletzt, nachdem ein Trafo in 400 Meter Tiefe explodiert war. In der Grube bei Soma, nahe Denizli in der Westtürkei sollen noch 200 Bergleute in bis zu 2000 Meter Tiefe eingeschlossen sein. Energieminister Taner Yildiz verbreitete gestern Mittag wenig Optimismus: „Die Zeit läuft uns davon“ sagte Yildiz. Es sollen sich zwei Luftblasen unter der Erde gebildet haben,zu einer haben die Rettungskräfte Zugang, eine unbekannte Zahl von Arbeitern ist in der anderen Luftblase völlig abgeschnitten. Außer durch die Explosion sollen Arbeiter auch durch giftiges Kohlenmonoxidgas verletzt worden sein.

Der Manisa-Abgeordnete Özgür Özel übte indessen harte Kritik sowohl an

der Betreiberfirma als auch an der Regierung Erdogan. Es habe immer wieder schwere Unfälle gegeben und parlamentarische Anfragen deshalb, doch im Grunde habe sich nichts geändert.


O-ton
(Übersetzung: Die Anfrage die wir gestellt haben, betraf den Tod von Arbeitern in Soma. In dem Bergwerk von Soma gibt es immer wieder Explosionen und bei diesen Explosionen verlieren wir Arbeiter. Die Antwort, die wir erhalten haben, war, dass zehnmal untersucht wurde, dass es 66 Beanstandungen gab, dass Geldstrafen verhängt wurden. Das Ergebnis waren neue Explosionen und noch mehr Tote.)
Erstvor 20 Tagen war ein Antrag auf die Bildung eines Untersuchungsausschusses zu Soma von der Regirungsmehrheit im Parlament abgewiesen worden.
Im vergangenen Jahr sind in der Türkei 1235 Arbeiterinnen und Arbeiter bei Arbeitsunfällen gestorben. Die meisten waren im Baugewerbe, auf den Werften und Bergwerken beschäftigt.