Ministerpräsident ohrfeigt, Büroleiter entschuldigt sich

Ministerpräsident ohrfeigt, Büroleiter entschuldigt sich

 

Mittlerweile hat der Büroleiter des türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan, Yusuf Yerkel sein Bedauern über einen Angriff auf einen Demonstranten während des Besuches Erdogans am Unglücksort Soma ausgedrückt. Bilder zeigen, wie Yerkel auf einen Demonstranten eintritt, der am Boden liegt und über den zwei Soldaten gebeugt sind, die ihn offenbar gerade festnehmen. Yerkel erklärte, er habe sich angesichts der Bedrängung durch die Demonstranten nicht zurückhalten können. Gleichzeitig erhob aber ein Abgeordneter der Regierungspartei schwere Vorwürfe gegen die Medien, die die Bilder von dem tretenden Bürochef zeigten. Wenn sie alle Bilder gezeigt hätten, so der Vorwurf, wäre klar geworden, dass versucht worden war, Yerkel zu lynchen und dass er in Notwehr gehandelt habe.

 

Bei dem Nachrichtensender CNN Türk hat sich mittlerweile ein Mann gemeldet, der behauptet von Erdogan selbst geohrfeigt worden zu sein. In einer aufgrund des Gedränges um Erdogan in Soma schwer zu erkennenden Filmszene sieht es so aus, als würde Erdogan selbst jemanden schlagen. Der angeblich geschlagene, meint nun, Erdogan habe es wohl nicht absichtlich getan und will keine Anzeige erstatten.

 

Nach Angaben des türkischen Energieministers Taner Yildiz hat sich die zahl der Toten des Grubenunglücks in Soma auf 284 erhöht. Seit Mittwoch wurde niemand mehr lebend gerettet. Weiter unklar ist, wie viele Bergleute sich noch unter Erde befinden.