Seit einer Woche protestieren sechs Frauen in Madrid gegen häusliche Gewalt, indem sie keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Die Demonstrantinnen haben physische und psychische Gewalt durch ihre Expartner selbst erlebt und gehören der Selbsthilfeorganisation „Ve la luz“ an. Sie verlangen die Einrichtung eines Krisenstabes gegen geschlechtsspezifische Gewalt in Spanien.
Auf der Puerta del Sol in Madrid haben die sechs einen Stand eingerichtet, der als Treff- und Informationspunkt dient. Sie sammeln Unterschriften für einen 25-Punkte Katalog, der den Schutz von Frauen und die Betreuung Betroffener verbessern soll.
Zwar gibt es seit 2004 ein Gesetz zum Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt, doch die Zahl der Todesopfer steigt stetig. Im letzten Jahr wurden insgesamt 105 Frauen von ihrem Partner oder Expartner getötet und seit diesem Jahr bereits 16 weitere. 41 Prozent der 2016 ermordeten Frauen hatten zuvor die häusliche Gewalt zur Anzeige gebracht. Ein Problem ist, dass den Männern häufig trotz Anzeige ein Besuchsrecht für die Kinder gewährt wird. Immer wieder kommt es dabei zu tödlich endenden Übergriffen.