Nach Informationen des Norwegischen Flüchtlingsrates (NRC) haben Kämpfer des Islamischen Staates eine unbekannte Zahl von Flüchltingen erschossen, die versucht haben über den Euphrat aus der belagerten Stadt Falluja (fal-luu-dscha) zu fliehen. Die Flucht über den Euphrat ist der einzige Weg aus der Stadt, da andere Wege durch Sprengfallen unpassierbar gemacht wurden. Der NRC versorgt ein Flüchtlingslager in der Nähe von Falluja.
Erst am Wochenende hatte die irakische Armee berichtet, sie habe ein Massengrab mit 400 Opfern des Islamischen Staates (IS) in der Nähe von Falluja gefunden. Es soll sich bei den Opfern vorallem um gefangene irakische Soldaten haben. Außerdem seien auch einige zivile Opfer in dem Massengrab verscharrt worden, die vom Islamischen Staat nach der Eroberung der Stadt durch den IS im Jahr 2014 erschossen wurden.
Während der IS die verbliebenen Einwohner an der Flucht hindert, fordert die schiitische Miliz, die zu den Belagerern gehört, die Einwohner zur Flucht auf. Einzelne Milizionäre haben Sprüche gepostet wie „Wie werden eure Frauen vergewaltigen, wir werden eure Kinder erschießen“. Radio Dreyeckland berichtete darüber am 31. Mai.
Es wird geschätzt, dass sich noch etwa 50 000 Zivilisten in Falluja befinden.