Kafkaeske Bürokratie: Regierungspräsidium Freiburg verweigert jungen Roma Exkursion nach Auschwitz

Kafkaeske Bürokratie: Regierungspräsidium Freiburg verweigert jungen Roma Exkursion nach Auschwitz

Am 2. August 1944 ermordeten die Nationalsozialisten im Konzentrationslager Auschwitz 2897 Roma und Sinti; Frauen, Männer und Kinder. Sie vollendeten damit den Genozid an dieser als "Zigeuner" verfolgten Gruppe, die bis zuletzt erbitterten Widerstand leistete. Vom 31. Juli bis 3. August 2013 findet in Krakau und Auschwitz eine vom International Roma Youth Network organisierte Konferenz unter dem Motto "Dik i na bistar" - "Schau hin und vergiss nicht" statt.

Auch eine Gruppe von jungen Roma aus Freiburg wollte daran teilnehmen. Dazu brauchen die 12 Interessierten, Flüchtlinge mit Duldung, eine Erlaubnis zur Ausreise aus dem Bundesgebiet. Diese wurde ihnen jetzt kurzfristig vom Regierungspräsidium Freiburg verweigert. Die Umstände sind kafkaesk: Der Brief mit der Absage ist vom 18. Juli datiert, wurde den Organisatoren aber erst jetzt zugestellt. In der Zwischenzeit ließ der zuständige Referatsleiter im RP, Ansgar Fehrenbach, diverse UnterstützerInnen wie den Zentralrat der Sinti und Roma und VertreterInnen der Stadt verhandeln - ohne jemals deutlich zu machen, dass die Entscheidung offensichtlich längst gefallen war. Die jungen Roma dürfen somit nicht in Auschwitz der NS-Geschichte gedenken, doch solche politischen Argumente sind für das Regierunspräsidium keine relevante Kategorie - entschieden wird hier - wieder einmal - stur bürokratisch, ohne Entscheidungsspielräume zu nutzen. (c.c.)