Kamerun: Berichte über Folter mutmaßlicher Boko Haram-Anhänger

Kamerun: Berichte über Folter mutmaßlicher Boko Haram-Anhänger

Ein Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft dem kamerunischen Militär vor, mutmaßliche AnhängerInnen der Terrororganisation Boko Haram zu foltern. Der Bericht dokumentiert Hunderte Fälle von Misshandlungen und Folter, sowie die katastrophalen Haftbedingungen der Gefangenen.

Der Großteil der Gewalt geschieht dem Bericht zufolge im Norden Kameruns, in der Station der Sondereinheit BIR in Salak. Bei den Betroffenen handelt es sich demnach um Männer und Frauen, denen Kontakte zu Boko Haram nachgesagt werden. Beweise dafür gebe es keine, erklärte Alioune Tine von Amnesty International.

Anhand von Dutzenden Zeugenaussagen, Satellitenbildern, Fotografien und Videos zeigt der Bericht das Ausmaß der Folterungen. Fotografien dokumentieren zudem den Besuch von französischen und US-amerikanischen Militärangehörigen in einem der Folterzentren, was den Verdacht nahelegt, dass diese bei Folterungen anwesend waren.

Die kamerunische Regierung, der der Bericht seit einigen Monaten vorliegt, hat sich bislang weder dazu geäußert noch einem Treffen mit Amnesty zugestimmt.