Er kritisierte eine Polizeirazzia!: Stuttgarter Nachrichten tragen rechte Kampagne gegen Erzieher mit

Stuttgarter Nachrichten tragen rechte Kampagne gegen Erzieher mit

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Im Sommer herrschte "Aufregung in Stuttgart". Um das Diesel-Fahrverbot? Nein, viel unheimlicher: Es geht um den "Mann mit zwei Gesichtern". In seinem Beruf als Erzieher und stellvertretender Leiter einer evangelischen Kindertagesstätte in Stuttgart wird er zwar unbestritten allseits geschätzt. Doch laut der Recherche der Stuttgarter Nachrichten kann er auch ein "völlig anderer Mensch" sein: "Gewaltfreiheit scheint nicht unbedingt das Hauptaugenmerk des jungen Mannes zu sein, wenn er gegen politisch Andersdenkende aktiv wird." Dies bestätigte nicht nur ein "Video im Internet", sondern auch "Justiz- und Sicherheitsbehörden hinter vorgehaltener Hand".  So sei der Erzieher z. B. auf einer Demonstration gewesen, die mit 21 Verletzten endete.

Dass der Pädagoge und Aktivist des linken Zentrums "Lilo Hermann" daran schuld sei, behaupten die Stuttgarter Nachrichten nicht explizit, aber der Zusammenhang im Kopf ist trotzdem entstanden, genauso wie bei vielen weiteren Suggestionen der Stuttgarter Nachrichten. Anlass für die Artikelserie war eine Pressemitteilung der AfD, die recht ungefiltert Eingang in die Berichterstattung gefunden hat. Deren - auch von der CDU unterstützte - Forderung, den Erzieher zu entlassen, trug die Berichterstattung in den Stuttgarter Nachrichten fleißig mit. Die evangelische Kirche als Arbeitgeber ließ sich auf dieses Spiel jedoch nicht ein - und die Initiative "Solidarität mit Jens" hat eine lange Liste an UnterstützerInnen zusammengetrommelt. Wir sprachen mit einer Vertreterin des Solidaritätsbündnisses.