Kapitän der „Lifeline“ erkennt Urteil nicht an und geht in Berufung

Kapitän der „Lifeline“ erkennt Urteil nicht an und geht in Berufung

Claus-Peter Reisch, Kapitän des Rettungsschiffes „Lifeline“, hat angekündigt, in Berufung gegen das Urteil des maltesischen Gerichts zu gehen. Gestern hat ein Gericht in Malta den Kapitän zu 10 000 € verurteilt, weil sein Schiff in den Niederlanden nicht ordnungsgemäß registriert gewesen sei. Die 10 000 € soll Reisch an lokale Hilfsorganisationen zahlen. Anders wie die maltesischen Behörden es gefordert hatten, wird das Schiff jedoch nicht beschlagnahmt.

Die „Lifeline“ war im Juni vergangenen Jahres tagelang mit 234 Migranti*nnen an Bord auf dem Mittelmeer unterwegs. Erst als acht EU-Staaten versprachen, die Geflüchteten aufzunehmen, durfte die „Lifeline“ in Malta anlegen. Das Schiff wurde beschlagnahmt.

Das sei kein Urteil, sondern ein Skanal, kommentierte die Rettungsorganisation „Mission Lifeline“, das Urteil auf Twitter. Kapitän Reisch sagte, er lasse sich von dem Urteil nicht einschüchtern. Solange das Berufungsverfahren andauert, bleibt das Schiff beschlagnahmt. Reisch verkündete jedoch, dass die Organisation sich mit Spenden ein neues Schiff gekauft habe, das im Juni zu Rettungsfahrten aufbrechen wird.