Von der Wirklichkeit ist dieser Satz weit entfernt, insbesondere wenn es dareum geht, dass die Großen auch Steuern zahlen sollen, wie jede Buchhändlerin an der Ecke. Immerhin ist die EU-Kommissarin Margarethe Vestager mit der Forderung den Steuervermeidern und EU-internen Steueroasen nun etwas auf den Leib gerückt. Nach einem Urteil muss Amazon 250 Mio. Euro in Luxemburg an Steuern zahlen. Außerdem hat die Kommission angekündigt Irland vor dem Europäischen Gerichtshof zu verklagen. Apple soll 13 Milliarden Euro (13 000 000 000,- €), einen Betrag also, für den eine alte Frau lange stricken muss, an steuerlichen Beihilfen an Irland zurückzahlen. Dass der von der Finanzkrise vor wenigen Jahren hart geschüttelte Inselstaat, dieses Geld garnicht will, zeigt wie lukrativ das Anlocken großer Firmen durch mit ihnen ausgehandelte spezielle "Steuermodelle" ist.
Dass es bei der Besteuerung großer Konzerne vorangeht, sieht auch der wirtschafts- und finanzpolitische Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion im EU-Parlament, Sven Giegold so. Doch wie Giegold im Gespräch mit Radio Dreyeckland erklärt, reicht die Austrocknung spezieller Steuerdeals nicht aus, um Steuerdumping zu verhindern. Mit der Höhe Steuern für alle Unternehmen kann noch immer Steuerdumping betrieben werden. Der Europäische Binnenmarkt brauche auch die Festsetzung von Mindeststeuern.