Lebensfreude statt Friedhofsruhe! Parteijugendgruppen kritisieren den Kommunalen Ordnungsdienst.

Lebensfreude statt Friedhofsruhe! Parteijugendgruppen kritisieren den Kommunalen Ordnungsdienst.

In einer aktuellen Pressemitteilung kritisieren Grüne Jugend, Junges Freiburg, Jusos und Linksjugend den Vorschlag der Verwaltung zur Ausgestaltung des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD), über den am 25.03.2014 im Freiburger Gemeinderat abgestimmt wird. Die bereits im November vorgebrachten Befürchtungen würden noch übertroffen.

Von 22:00 – 3:00 Uhr ist der Einsatz von bis zu 20 schwarzen Sheriffs geplant. 10 davon sollen auf dem Augustinerplatz für Ruhe und Ordnung sorgen. Hier ist ein Beginn der Präsenz des kommunalen Ordnungsdienstes schon ab 16 Uhr geplant.

"Eine solche Präsenz ist nicht nur übertrieben, sondern bewusst abschreckend. Junge Menschen werden hier unter Generalverdacht gestellt und mit einer 'Komplettüberwachung' soll nun versucht werden, die vermeintlichen Probleme in den Griff zu bekommen. Hier kommt eine erschreckende Sicht auf die Jugend zum Ausdruck, die nicht als Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt begriffen werden, sondern als lärmende „Problemfälle“.", sagt Vasili Franco (21) Sprecher der Grünen Jugend Freiburg.

"Der KOD trägt nicht umsonst den Spitznamen 'schwarze Sheriffs'. Mit Polizeibefugnissen wie Platzverweis, Pfefferspray, Personalienfeststellung und 'unmittelbarem Zwang' wird der KOD zu einer Hilfspolizei, deren repressiver Ansatz damit klar erkennbar wird.", sagt Kilian Flaig (26 Jahre) Linksjugend.

Rund eine Millionen Euro soll der Kommunale Ordnungsdienst jährlich kosten.

Das „Freiburger Modell“ sei deutlich härter und krasser als bisherige Modelle in anderen Städten. Weniger repressive oder sozialer ausgestaltete Konzepte würden nicht berücksichtigt. Ein Blick nach Wien, Bremen und sogar München hätte sich zumindest gelohnt, so die Jugendverbände.

Sie kritisieren auch die mangelnden Freiräume für Jugendliche in der Innenstadt. Mit der bevorstehenden Schließung des ArTik am Siegesdenkmal würde sich die Situation weiter verschlechtern. Das Jugendzentrum ArTik hat im März aus finanziellen Gründen vorübergehend geschlossen.

"Die Möglichkeit sich zu treffen, gehört zu den Grundbedürfnissen gerade junger Menschen. Der Augustinerplatz ist bezahlbar für Menschen aller sozialen Schichten, darum ist er unverzichtbar für eine lebendige Stadt. Mit vergleichsweise geringen Mitteln lassen sich Institutionen wie das ArTik, Präventionsangebote, mehr Grillstellen und weitere Angebote realisieren.", erklärt Sergio Schmidt (18) Vorstand von Junges Freiburg.