Leopoldina-Expert*innen empfehlen harten Lockdown

Leopoldina-Expert*innen empfehlen harten Lockdown

Expert*innen der Akademie Leopoldina in Halle empfehlen die Schließung nicht lebensnotwendiger Geschäfte und eine Vorverlängerung der Schulferien ab Montag. Erfahrungen aus Nachbarländern hätten gezeigt, dass ein harter Lockdown die Zahlen rasch herunterbringen würde. Der nach einigem Hin und Her ab 2. November verordnete Lockdown light hat zwar das exponentielle Wachstum der Infektionen gestoppt, die Zahlen aber nichteinmal unter das Niveau beim Beginn des Lockdowns light gesenkt. Seit einigen Tagen steigen die Zahlen wieder deutlich an. Die Belegung der Intensivbetten mit Corona-Patient*innen ist um 40 % höher als im Frühjahr. Im Bundesgebiet sind gestern 590 Menschen mit Diagnose Covid-19 gestorben. Die Zahl der Infektionen pro 100 000 Menschen in 7 Tagen erreichte einen bisherigen Höchststand von 149.

In der Politik ist der Ernst der Lage nicht so recht angekommen. Mehrere Ministerpräsidenten weigerten sich an einer Corona-Konferenz mit der Kanzlerin überhaupt teilzunehmen, weshalb ein Termin nicht zustande kam. Etwas abgewinnen konnten manche Spitzenpolitiker*innen nur einem Lockdown nach Weihnachtseinkauf und Weihnachtseinkaufsfest. Bild live zitierte den Gesundheitsminister Jens Spahn gestern mit den Worten: „Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber meine ruhigste Zeit im Jahr ist tatsächlich die um Weihnachten bis Anfang Januar. Und mir fiele fast keine bessere Zeit im Jahr ein, in der Gesellschaft weiter runterzukommen, Kontakte zu reduzieren.“ In dieser Logik sollte man eigentlich die Schließung der Skipisten in Bayern am besten auf den Monat Juli verschieben.