Mord an Medienschaffenden in Mexiko

Mord an Medienschaffenden in Mexiko

Seit mehr als einem Jahrzehnt kämpfen die Frauen von Mauricio Estrada Zamora und Ramón Ángeles Zalpa für Gerechtigkeit. Die beiden Journalisten aus dem mexikanischen Bundesstaat Michoacán verschwanden vor 14 beziehungsweise 12 Jahren spurlos. Alles deutet darauf hin, dass sie wegen ihrer Arbeit ermordet wurden, doch die Täter wurden nie ermittelt, geschweige denn zur Rechenschaft gezogen.

Die Schicksale von Mauricio Estrada Zamora und Ramón Ángeles Zalpa stehen exemplarisch für die größte Bedrohung der Pressefreiheit in Mexiko: die allgegenwärtige Straflosigkeit nach Verbrechen an Journalist*innen. In den vergangenen fünf Jahren wurden in Mexiko mindestens 47 Medienschaffende wegen ihrer Arbeit getötet, allein 2021 waren es mindestens sieben – so viele wie in keinem anderen Land weltweit. 22 Journalist*innen verschwanden seit 2006 spurlos. In nahezu allen Mordfällen bleiben die Drahtzieher unbestraft, und von den Fällen gewaltsamen Verschwindenlassens wurde kein einziger je aufgeklärt.

In Mexiko ist ein zentrales Problem, dass der Schutzmechanismus personell und finanziell viel zu schlecht ausgestattet ist. Dadurch können Schutzmaßnahmen oft erst mit großer Verzögerung umgesetzt werden – was immer wieder Menschenleben kostet.


Quelle: https://www.reporter-ohne-grenzen.de/pressemitteilungen/meldung/internationale-rsf-mission-gegen-straflosigkeit