Morddrohungen gegen Kitas in Leipzig nach Speiseplanänderung

Morddrohungen gegen Kitas in Leipzig nach Speiseplanänderung

„An den Galgen mit dir oder standrechtlich erschießen“.  Morddrohungen wie diese erreichten Mitarbeitende zweier Kindertagesstädten in Leipzig. Diese hatten in Rücksprache mit den Eltern beschlossen, aus Rücksicht vor muslimischen Kindern zukünftig kein Schweinefleisch mehr anzubieten. 

Die Bildzeitung hatte die Entscheidung auf ihrer Titelseite publik gemacht. Sie schrieb, so werde Minderheitenschutz zur Mehrheitsverachtung. Daraufhin erreichten die Einrichtungen Beleidigungen und Drohungen. Die AfD hatte eine Protestkundgebung vor den Kitas geplant – diese vorher jedoch wieder abgesagt. Aufgrund ihrer hetzerischen Berichterstattung wird der Bild-Zeitung vorgeworfen, eine rassistische Kampagne zu führen. Der frühere Chefredakteur der „Bild am Sonntag“ Michael Spreng, bezeichnete die Zeitung als „Vorfeldorganisation der AfD“. Inzwischen beschäftigt sich auch der Presserat mit der Frage, ob die Berichterstattung angemessen war.

Aufgrund des Drucks von rechter Seite haben die Kindertagesstätten in Leipzig ihre Entscheidung zurückgezogen. Es soll weiterhin Schweinefleisch geben – auch wenn bereits jetzt nur jedes 10. Gericht Schweinefleisch enthält.