Micha Brumlik zu Erinnerungskultur und Meinungsvielfalt: Museen und Orchester sind keine nachgeordneten Behörden

Museen und Orchester sind keine nachgeordneten Behörden

Micha Brumlik

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Heinrich-Böll-Stiftung, Micha Brumlik (2), CC BY-SA 2.0

"Wer erinnert sich an wen?" So könnte die Kernfrage der Debatte um deutsch-jüdische Erinnerungskultur, die sich nach dem Rücktritt des Direktors des jüdischen Museums in Berlin, Peter Schäfer, entfacht hat, prägnant gefasst werden. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte seinen Rücktritt gefordert, nachdem das jüdische Museum einen Aufruf jüdischer Intellektueller teilte, der sich gegen die Klassifizierung einer palästinensischen Protestbewegung als antisemitisch, wandte.

Micha Brumlik sieht den Rücktritt des Berliner Museumsdirektors als Verlust für die Meinungsvielfalt innerhalb der jüdischen Gemeinschaft. Über die Tendenz einer zunehmenden Engführung des öffentlichen Diskurs und Anbiederungsversuche an die herrschende Politik, hat sich Radio Dreyeckland mit dem Erziehungswissenschaftler unterhalten.

Micha Brumlik spricht am 27. 06. in Freiburg im Rahmen der Podiumsdiskussion "Erinnern ohne Zeitzeugen?" um 19h im SWR-Studio

 

Richtigstellung: Im Interview wird fälschlicherweise Julius Schoeps zitiert. Tatsächlich stammt das Zitat von dem Historiker Michael Wolffsohn (Beitrag des DLF vom 19.06.19). Radio Dreyeckland bittet diesen Lapsus zu entschuldigen.