Musikmagazin 17.11.08. - 17 Uhr

Musikmagazin 17.11.08. - 17 Uhr

Detroits Geschichte schwarzer Musik ist lang; und an ihr wird jeden Tag aufs Neue weiter geschrieben. Die Anfänge liegen im Jazz während der Harlem Renaissance und der goldenen Motown-Ära.

Jüngere Ereignisse ließen Namen wie Eminem mitsamt D 12, Obie Trice, Royce da 5'9 und Slum Village entstehen. Doch im Jahr 2006 ist es HipHop-spezifisch
still um die Motor City. Bis zum Mord an Proof, dem krankheitsbedingten
Tod von J Dilla und der musikalischen Auferstehung des Detroit- Raps durch Künstler wie Black Milk.

1983 geboren, liefert Curtis Cross aka Black Milk im Jahr 2002
bereits mit 18 Jahren seinen ersten Auftritt im Rap-Zirkus ab. Für Slum
Villages drittes Album "Trinity" steuert der Jungspund den Beat für "What Is This" bei und verschafft
sich so Kontakt mit der florierenden Detroiter Szene um Slum Village
und deren Hausproduzenten Jay Dee.
Ein Einfluss, der Spuren hinterlässt. Nicht nur im Sound von Black
Milk, der sich mit seiner MPC auf Sample-basierte, klassische
Arrangements konzentriert, sondern auch hinsichtlich seiner eigenen
Ambitionen am Mic. Die erste Liebe gilt der MPC, aber vom Mikrofon
selbst kann auch Black Milk, wie das große Vorbild Jay Dee, nicht die
Finger lassen.

2004 schließt sich Milk mit dem Produzenten und
Musiker Young RJ zusammen und gründet das Duo B.R. Gunna, das im
gleichen Jahr nicht nur das Mixtape "Dirty District, Vol.2"
veröffentlicht, sondern auch den Großteil der Produktionen für Slum
Villages "Detroit Deli"
übernimmt. Eine Möglichkeit, die Milk in erster Linie seinem Kollegen
Young RJ zu verdanken hat, da es sich bei ihm um den Sohn des
Labelchefs von Barak Records, R.J. Rice, handelt, auf dem "Detroit
Deli" erscheint.

Und auch für ihr selbst betiteltes fünftes Album
greifen Elzhi und T3 von Slum Village auf das junge Produzenten-Duo
zurück. Auf ihren altbewährten Sound müssen sie somit nicht verzichten,
weil sich Young RJ und vor allem Black Milk an den Altmeistern Detroits
und New Yorks orientieren. Der Schulterschluss zahlt sich aus. Nicht
unbedingt in Sachen Verkaufszahlen, aber beide Alben zeigen, dass die
Band auch ohne ihren Mastermind Jay Dee funktioniert. Die breite Masse
erreicht eine von Black Milks Produktionen dennoch. Der Detroiter
Autohersteller Chevrolet verpflichtet Slum Village als Werbeträger und
ihr Song "Ez Up", eingespielt von Black Milk, läuft als Werbejingle
landesweit im TV.

Doch Black Milk will nicht hinter den
Kulissen bleiben. Eine Handvoll Labels haben ohnehin schon die Köpfe
nach dem Newcomer gereckt. Nach der Veröffentlichung des Mixtapes
"Sound Of The City" und der EP "Broken Wax" unterzeichnet Milk
schließlich 2006 einen Vertrag bei dem New Yorker Label Fat Beats
Records und wird somit Kollege von Künstlern wie Louis Logic, J-Live undCount Bass D. Nicht schlecht für einen erst 23-jährigen Jungspund.

Im
März 2007 erscheint "Popular Demand" und präsentiert den
Produzenten/Rapper als vielseitigen, wenn auch auf den Detroit-Sound
eingeschworenen Hip Hop-Künstler. Mit Unterstützung der Detroiter
Kollegen Guilty Simpson, Phat Kat, Slum Village, Baatin und dem Fat
Beats-Labelpartner One.Be.Lo liefert Milk eine frische Neuauflage
dessen, was mit dem Tod von J Dilla ziemlich genau ein Jahr zuvor zu
Ende gegangen ist.

Jetrzt ist er zurück mit seinem neuen Album "Tronic"!

Enjoy !

Euer Kefian