Neue Virus-Variante mit vielen Mutationen entdeckt

Neue Virus-Variante mit vielen Mutationen entdeckt

Eine neue Variante des Covid-Sars-2-Virus wurde in Südafrika entdeckt. Auffallend ist die hohe Zahl von 50 Mutationen gegenüber älteren Varianten. 30 dieser Mutationen betreffen das Spike Protein, mit dessen Hilfe das Virus in Zellen eindringen kann und an dem sich Impfstoffe orientieren. Erfolgreiche neue Varianten des Virus hatten wesentlich weniger Mutationen. Die Mutationen könnten das Virus mehr ansteckend machen oder die Wirkung der Immunreaktion des Körpers schwächen und damit auch den Schutz durch Impfung oder überstandene Krankheit. Dass muss aber keineswegs der Fall sein.

 

Die neue Variante hat die Bezeichnung B.1.1.529. Wahrscheinlich wird sie später mit einem griechischen Buchstaben bezeichnet werden. Bisher wurde sie in 77 Fällen in der südafrikanischen Provinz Gauteng bestätigt. In Gauteng liegt die Metropole Johannesburg. Außerdem gibt es vier Fälle aus Botswana und einen aus Hongkong. Der Fall in Hongkong steht mit Reiseverkehr mit Südafrika in Verbindung. Die Behörden in Südafrika gehen jedoch davon aus, dass die wirkliche Zahl der Infektionen mit dem neuen Virus wesentlich höher ist. In diesem Zusammenhang fällt ein starker Anstieg der Infektionen in Gauteng auf, obwohl in Südafrika langsam Sommerwetter einsetzt und dies die Zahl der Infektionen tendenziell senken sollte. Wegen der neuen Variante haben Großbritannien und Israel den Flugverkehr mit Ländern der Region eingeschränkt. In Deutschland brauchen Entscheidungen bekanntlich etwas länger.

 

Update 9 Uhr 45: Die deutsche Regierung hat nun auch Reisebeschränkungen für Südafrika erlassen. Flugzeuge dürfen nur noch deutsche Staatsbürger (und Staatsbürgerinnen) von Südafrika nach Deutschland befördern. Nach der Ankunft müssen sie für 14 Tage in Quarantäne. Vorher hatte Karl Lauterbach Einschränkungen auf Twitter gefordert.