Neuer Rekord: Koalitionsabsprache zu Gorleben innerhalb von 24 Stunden widerrufen (Coloradio)

Neuer Rekord: Koalitionsabsprache zu Gorleben innerhalb von 24 Stunden widerrufen (Coloradio)

Die Freude über einen vermeintlichen klaren Kurs von SPD und Grünen in der Endlagerfrage währte nicht lange: Gorleben sollte als möglicher Standort für ein Auswahlverfahren für Atommüllendlager gestrichen werden. Geologische Mängel würden dafür sorgen, dass der Salzstock ungeeignet sei, so der designierte Ministerpräsident Stefan Weil. Genau 24 Stunden später war davon nicht mehr die Rede. Gorleben bleibt im Topf, was bleibt ist bürgerlicher Widerstand und Protest.

Endlich, so schien es, würde Niedersachsen darauf pochen, dass eine Endlagersuche nur ohne Gorleben offen und fair sei und dass mit der Lügengeschichte um Gorleben gebrochen werden müsse. Dabei hatte Rot-Grün nicht ausgeschlossen, dass Niedersachsen wie jedes andere Bundesland als “Suchraum” für ein Atommüllendlager in Frage käme, schreibt die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg.

Doch am gestrigen Abend kam der Bruch: Der designierte neue Ministerpräsident Stephan Weil erklärte auf “Hallo Niedersachen” (8.2.13, 19.30 Uhr) plötzlich, Gorleben würde “im Ergebnis” als Endlagerstandort herausfallen. Und die Grünen-Landesvorsitzende Anja Piel widerspricht nicht, sondern möchte in Berlin verhandeln. Die klare Aussage vom Tag zuvor war dahin.

Die Unterhändler-innen seien nicht in der Realität angekommen, wie es in einigen Kommentaren heiße, sie seien unter Druck der Berliner Verhandlungsführer_innen und nicht einmal Herr im eigenen Land, befindet BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.
Tim Thaler sprach mit Wolfgang Ehmke darüber.