Der norwegische Justizminister Anundsen von der rechtspopulistischen Fortschrittspartei sieht einen "Zusammenhang" zwischen Bettelei und Kriminalität. Deshalb soll landesweit ab 2015 ein Bettelverbot auf öffentlichen Plätzen gelten, so will es die Regierungskoalition von Rechtspopulisten und Rechtskonservativen. das Parlament in Oslo legte vergangenen Montag einen entsprechenden Gesetzentwurf vor. Die Kommunen können bereits ab diesem Sommer das Betteln untersagen. Bei Verstößen drohen Geldbußen und bis zu drei Monate Gefängnis.
Die linke Opposition verglich die Initiative mit dem Einwanderungsverbot für Jüdinnen und Juden vor 200 Jahren - nur würde dieser Vorschlag vor allem Sinti und Roma treffen, so die Kritik. Zur Verringerung der Kriminalität trage das Gesetz sicher nicht bei, denn mit einem Bettelverbot würden die Menschen "gezwungen sein, straffällig zu werden“, sagte eine Drogenberatungsstelle im Fernsehen.
Auch in der katalanischen Gemeinde Tarragona werden derzeit ähnlich rechtspopulistische Töne angeschlagen - die konservative PP fordert eine "Zählung" von Bettler_innen um diese aus der Stadt zu "verstoßen" - mit der Begründung, die Mehrheit gehöre "mafiösen Organisationen" an.