Opferanwälte vertraten gestern erneut die These, dass das NSU-Trio Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe kontakt zu dem viel größeren rechten Netzwerk Blood and Honour hatte. Anlass war das Ende der Befragung der Zeugin Mandy S., die zumindest als Blood and Honour nah gilt. Mandy S. Hat zugegeben, dem Trio beim Untertauchen geholfen zu haben, was mittlerweile verjährt ist. Sie gab ferner zu, eine Krankenkassenkarte geliehen und einen falschen Ausweis abgeholt zu haben. Mandy S. Bestreitet, nach 1998 noch Kontakt zu den dreien gehabt zu haben. Allerdings fanden sich im Brandschutt, der von den dreien zuletzt bewohnten und dann abgebrannten Wohnung zwei Zettel, mit der damals aktuellen Telefonnummer von Mandy S.
Blood and Honour ist ein Netzwerk, das neonazistisches Gedankengut unter anderem über rechte Musikgruppen verbreitet. Es gibt auch einen militanten Flügel, der vor allem in Großbritannien und Skandinavien aktiv ist. Die Zahl der Unterstützerinnen von Blood and Honour wird weltweit auf 10 000 geschätzt.