Entgegen vielfachen Beteuerungen, es würden keine deutsche Soldaten in den irak entsandt, sind nun doch 6 deutsche Soldaten nach Erbil, der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak entsandt worden. Die 6 Soldaten arbeiten als „militärisches Verbindungselement“ am deutschen Generalkonsulat in Erbil. Die Soldaten vom Verbindungselement sollen, laut Bundeswehr bei der Verteilung von zivilen Hilfsgütern helfen und auch die anvisierte Lieferung militärischer Güter koordinieren. Laut Medienberichten ist die Lieferung von 4000 Helmen, 4000 Schutzwesten, 680 Nachtsichtgeräten, 700 Funkgeräten, 30 Minensonden, 20 Metallsuchgeräten und 40 Werkzeugsätzen zur Munitionsbeseitigung geplant. Im Deutschen Bundestag ist am 1. September eine Aussprache über die Lieferung militärischer Güter an die irakischen Kurden geplant. Ein Mitspracherecht hat der Bundestag bei der Lieferung der Ausrüstungsgegenstände aus dem Bestand der Bundeswehr und des Auswärtigen Amtes wohl nicht. Die Entsendung von Soldaten in den Irak könnte das aber ändern. Die Bundesregierung will allerdings bereits am Sonntag, einen Tag vor der Aussprache über die Lieferungen entscheiden.
Der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger warf der Bundesregierung im Zusammenhang mit den geplanten Waffenlieferungen in den Irak Machtmissbrauch vor. Laut der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte Riexinger: "Die große Koalition missbraucht ihre Riesenmehrheit für eine Entmachtung des Parlaments. Das ist praktizierte Arroganz der Macht." Politiker der Regierungskoalition rechtfertigten die Lieferungen mit der Bedrohung durch die Terrorgruppe Islamischer Staat, IS.